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Von Laurent Guyénot − Oktober 2023

Ich habe es satt zu lesen, dass Netanyahu ein Psychopath ist. Ich sehe keinen Grund, ihn als Psychopathen im psychiatrischen Sinne zu betrachten, ebenso wenig wie jeden anderen israelischen Führer. Sie haben eine kollektive Psychopathie, und das ist etwas Anderes.

Der Unterschied ist derselbe wie zwischen einer persönlichen Neurose und einer kollektiven Neurose. Laut Freud ist Religion (er meinte das Christentum) eine kollektive Neurose. Freud meinte nicht, dass Gläubige neurotisch seien. Im Gegenteil beobachtete er, dass ihre kollektive Neurose dazu neigte, sie gegen persönliche Neurose zu immunisieren ¹ . Ich schließe mich Freuds Theorie nicht an; Ich benutze es nur als Stütze für meine eigene Theorie: Zionisten, selbst die blutrünstigsten unter ihnen, sind keine individuellen Psychopathen.

Viele von ihnen sind liebevolle und sogar engagierte Menschen in ihren eigenen Gemeinschaften. Sie sind vielmehr Vektoren kollektiver Psychopathie, das heißt einer unmenschlichen Art, andere menschliche Gemeinschaften zu betrachten und mit ihnen zu interagieren.

Das ist ein entscheidender Punkt. Die Bezeichnung israelischer Führer als Psychopathen trägt nicht dazu bei, unser Verständnis von Israel zu verbessern. Was wir brauchen, ist, Israel als eine Kollektivpsychopathie zu erkennen und den Ursprung dieses einzigartigen nationalen Charakters zu untersuchen. Es ist eine Frage des Überlebens für die Welt, genauso wie es für jede Gruppe eine Frage des Überlebens ist, die Psychopathen unter ihnen zu identifizieren und ihre Denk- und Verhaltensmuster zu verstehen.

Was ist ein “Psychopath”?

Psychopathie ist ein Syndrom psychologischer Merkmale, das als Persönlichkeitsstörung eingestuft wird ² . Einige Psychiater nennen es lieber  „Soziopathie“,  da es sich im Wesentlichen um die Unfähigkeit handelt, authentische soziale Kontakte zu knüpfen. Das Diagnostic and Statistical Manual on Mental Disorders , das Standardnachschlagewerk in den Vereinigten Staaten für Psychiater, schlägt eine „antisoziale Persönlichkeitsstörung“ vor, aber der Begriff  „Psychopathie“  ist nach wie vor der beliebteste, weshalb ich ihn verwende. Werde es hier verwenden.

Das grundlegende Charaktermerkmal des Psychopathen ist das Fehlen der Fähigkeit zur Empathie — zu Mitleid und Mitgefühl –und folglich das Fehlen jeglicher moralischer Hemmungen in seinen Beziehungen zu anderen, verbunden mit einem Machthunger.

Der Psychopath hat auch bestimmte Eigenschaften mit dem Narzissten gemeinsam : Er hat eine grandiose Vorstellung von seiner eigenen Bedeutung.

Seiner Meinung nach ist alles ihm zu verdanken, denn er ist außergewöhnlich, toll, und wunderbar.

Er liegt nie falsch – und deshalb sind seine Fehler immer die Schuld anderer.

Die Wahrheit hat für den Psychopathen keinen Wert. Er ist ein pathologischer Lügner, aber er ist sich dessen kaum bewusst.

Lügen ist für ihn so selbstverständlich, dass die Frage nach seiner  „Aufrichtigkeit“  fast nebensächlich ist: Der Psychopath schlägt den Lügendetektor.

Der Psychopath ist nicht in der Lage, Mitgefühl zu zeigen, aber er lernt, es vorzutäuschen. Seine Macht liegt in seiner außergewöhnlichen Fähigkeit zu täuschen. Obwohl er selbst immun gegen Schuldgefühle ist, ist er ein Meister in der Kunst, anderen ein schlechtes Gewissen einzureden.

Da der Psychopath nicht in der Lage ist, sich in die Lage anderer zu versetzen, kann er sich selbst nicht kritisch betrachten. Von seinem Recht unter allen Umständen überzeugt, wundert er sich über den Unmut seiner Opfer – und wird sie dafür bestrafen. Wenn er jemandes Eigentum stiehlt, wird er den Groll der Beraubten als irrationalen Hass betrachten.

Obwohl der Psychopath als völlig verrückt gelten kann , ist er im medizinischen Sinne nicht krank, da er nicht leidet: Psychopathen konsultieren keinen Psychiater, es sei denn, sie werden dazu gezwungen.

In gewissem Sinne ist der Psychopath überangepasst an das soziale Leben, wenn das Ziel des sozialen Lebens darin besteht, seinen individuellen Weg zu bestimmen. Deshalb ist aus darwinistischer Sicht das eigentliche Konundrum nicht die Existenz von Psychopathen, sondern ihr geringer Anteil an der Bevölkerung. Die optimistischste Schätzung für die westliche Bevölkerung liegt bei 1 %. Aber Psychopathen dürfen nicht mit den sprichwörtlichen 1 % verwechselt werden, die die Hälfte des Weltvermögens besitzen, auch wenn eine Studie unter Spitzenmanagern großer Unternehmen gezeigt hat, dass psychopathische Merkmale unter ihnen weit verbreitet sind ³ .

Israel als psychopathischer Staat

Die Tatsache, dass Juden heute in der Wirtschaftselite überproportional vertreten sind (sie stellen die Hälfte der amerikanischen Milliardäre, während sie nur 2,4 % der Bevölkerung ausmachen), bedeutet nicht, dass die Psychopathie unter Juden stärker verbreitet ist.

In gewisser Weise ist es genau das Gegenteil: Juden zeigen untereinander ein hohes Maß an Empathie oder zumindest Solidarität, oft bis hin zur Selbstaufopferung. Doch der selektive Charakter dieser Empathie legt nahe, dass sie weniger auf die Menschlichkeit anderer als vielmehr auf deren Jüdischsein abzielt.

Tatsächlich neigt das jüdische Denken dazu, Jüdischsein und Menschlichkeit zu verwechseln. Daraus folgt, dass das, was für die Juden gut ist, notwendigerweise auch für die Menschheit gut sein muss. Umgekehrt ist ein Verbrechen gegen Juden ein  „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ , ein Konzept, das sie 1945 entwickelten. Die Verwechslung von Jüdischsein und Menschlichkeit könnte nur kollektiver Narzissmus sein, aber Nichtjuden als weniger als menschlich zu betrachten, ist ein klares Symptom kollektiver Psychopathie.

Als Gemeinschaft betrachten sich die Juden als unschuldig an den gegen sie erhobenen Anschuldigungen. Aus diesem Grund hielt der zionistische Pionier Leo Pinsker, ein ausgebildeter Arzt, Judenfeindlichkeit für eine  „Psychose“ .

„Als Psychose ist sie erblich bedingt, und als Krankheit, die über zweitausend Jahre vererbt wurde, ist sie unheilbar. »

Folglich sind Juden  „das vom universellen Hass auserwählte Volk“  (selbst atheistische Juden können nicht umhin, Jüdischsein als Auserwähltheit zu definieren,wobei dann offenbleibt, wer sie denn auserwählt hat… 😉 ) ⁴ .

Israel, der jüdische Staat, ist der Psychopath unter den Nationen. Er verhält sich gegenüber anderen Nationen auf die gleiche Weise wie ein Psychopath gegenüber seinen Mitmenschen.

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„Nur Psychiater können das Verhalten Israels erklären “, schrieb der israelische Journalist Gideon Levy 2010 in Haaretz .

Allerdings ist seine Diagnose, die  „Verfolgungswahn, Persönlichkeitsspaltung, und Größenwahn“ umfasst , falsch ⁵ . Angesichts der unbegrenzten Fähigkeit Israels, andere Nationen, vor allem die Vereinigten Staaten, zu manipulieren, haben wir es, richtig gesehen, mit einem Psychopathen zu tun.

Indem ich eine Parallele zwischen Psychopathie und dem Verhalten Israels ziehe, beschuldige ich weder Israelis noch Juden als Individuen. Sie sind nur in dem Maße Teil dieser kollektiven Psychopathie, wie sie sich der nationalen Ideologie unterwerfen.

Wir können einen Vergleich mit einer anderen Art kollektiver Einheit anstellen. In  „The Corporation: The Pathological Pursuit of Profit and Power“ stellte Joel Bakan fest, dass große Konzerne sich wie Psychopathen verhalten, unempfindlich gegenüber dem Leiden derer, die sie in ihrem Streben nach Profit zermalmen:  „Unternehmensverhalten ist dem eines Psychopathen sehr ähnlich ⁶ .“ »

Meine Analyse Israels basiert auf derselben Argumentation. Abgesehen davon, dass Israel weitaus gefährlicher ist als jedes multinationale Unternehmen (sogar Pfizer), weil die Ideologie, die seine Persönlichkeitsstörung hervorbringt, weitaus verrückter ist als die liberale, sozialdarwinistische Philosophie eines Unternehmens. Israels Philosophie ist biblisch.

Der biblische Virus

Die kollektive Psychopathie Israels ist nicht genetisch, sondern kulturell bedingt, aber sie entstand vor sehr langer Zeit und ist daher im Unterbewusstsein der Vorfahren verankert (das möglicherweise epigenetisch ist): Sie geht letztlich auf den eifersüchtigen Gott zurück, den die Leviten erfunden haben, um vor etwa dreitausend Jahren einige wenige hungrige Stämme zu kontrollieren und gegen Palästina zu mobilisieren.

Laut Geburtsurkunde ist Israel die Nation des psychopathischen Gottes.

Jahwe,  „der Gott Israels“ , ist ein wütender und einsamer Gott, der aus einem Vulkan in Arabien auftaucht, der allen anderen Göttern unerbittlichen Hass entgegenbringt und sie schließlich als Nichtgötter betrachtet, wobei er allein sich selbst zum wahren Gott erklärt – und implizit sogar zum Schöpfer des Universums.

Dies charakterisiert ihn ganz klar als einen Psychopathen unter den Göttern. Im Gegenteil, bei den Ägyptern, so der deutsche Ägyptologe Jan Assmann,  „sind die Götter gesellige, soziale Wesen“  und die Harmonie zwischen ihnen garantiert die Harmonie im Kosmos. Es gab auch ein gewisses Maß an Übersetzbarkeit zwischen den Pantheons verschiedener Zivilisationen ⁷ .

Aber Jahwe lehrte die Hebräer einen tödlichen Hass gegen die Gottheiten ihrer Nachbarn:  „Ihr werdet alle Orte abschaffen, wo die Leute, die ihr enteignet habt, ihren Göttern gedient haben, auf den hohen Bergen, auf den Hügeln, unter jedem grünen Baum.“ Du wirst ihre Altäre zerstören, ihre Stelen zerbrechen; Ihre heiligen Pfähle wirst du verbrennen, die geschnitzten Bilder ihrer Götter wirst du umhauen und ihren Namen an diesem Ort vernichten“  (5. Mose 12,2-3).

Jahwe mag eine fiktive Figur sein, aber sein Einfluss auf das jüdische Denken ist dennoch real. „Sich auf einen verrückten und gewalttätigen Vater zu verlassen, und zwar dreitausend Jahre lang, das heißt, ein verrückter Jude zu sein! » sagte Smilesburger in Operation Shylock von Philip Roth ⁸ .

Jahwe lehrte die Juden, sich strikt von anderen zu trennen. Essensverbote dienen dazu, jede Sozialisierung außerhalb des Stammes zu verhindern:  „Ich will dich von allen diesen Völkern absondern, damit du mein bleibst“  (3. Mose 20,26).

Die Natur des mosaischen Bundes ist nicht moralisch. Das einzige Kriterium für die Zustimmung Jahwes ist der Gehorsam gegenüber seinen willkürlichen Gesetzen und Geboten.

Hunderte von Propheten des Baal heimtückisch abzuschlachten ist gut, weil es der Wille Jahwes ist (1. Könige 18).

*** Als das ganze Volk ihn sah, fielen sie sofort auf ihre Gesichter und sagten: „Jahwe ist der wahre Gott!“ Jahwe ist der wahre Gott! 40 Da sagte Elia zu ihnen: „Ergreift die Propheten Baals!“ Lass keinen einzigen von ihnen entkommen! Sofort ergriffen sie sie, und Elia brachte sie zum Bach Kischonhinab und tötete sie dort.“

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Dem König der Amalekiter Barmherzigkeit zu erweisen ist falsch, denn wenn Jahwe sagt:  „Tötet sie alle “, meint er in Wirklichkeit  „alle“  (1. Samuel 15).

In der biblischen Geschichtsschreibung hängt das Schicksal des jüdischen Volkes vom Gehorsam gegenüber den Befehlen Jahwes ab, egal wie dumm sie auch sein mögen. Und sein Unglück kann nur auf ihren mangelnden Gehorsam gegenüber ihrem Gott zurückzuführen sein, niemals auf den Groll seiner Opfer. Weil die Opfer keinen eigenen Willen haben; sie sind nur Instrumente in den Händen des Gottes Israels.

Wenn die Juden dem Befehl Jahwes folgen, sich vom Rest der Menschheit zu entfremden, verspricht Jahwe im Gegenzug, sie zur Herrenrasse über die Menschheit zu machen: „  Wenn du der Stimme Jahwes, deines Gottes, wirklich gehorchst und alle diese Gebote, die ich dir heute gebiete, befolgst und tust,  Jahwe, dein Gott , wird dich über alle Völker der Erde erhöhen “  (Deuteronomium 28,1).

Beachten Sie, dass dies dem Pakt sehr ähnlich ist, den Satan Jesus vorschlug:  mir.„Der Teufel zeigt ihm alle Königreiche der Welt mit ihrer Herrlichkeit und sagt zu ihm: „Das alles werde ich dir geben, wenn du dich niederwirfst und mir huldigst.“ (Matthäus 4:8-9).

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***Dies ist ein toller Hinweis für den anspruchsvollen Leser. Jahwe kann die Weltherrschaft verleihen, und Satan kann es auch. Also, logischerweise…..

Michelangelo stellt Moses mit zwei Hörnern dar…. An WEN erinnert das?

Wenn Israel das Gesetz gewissenhaft befolgt, verspricht Jahwe, alle Nationen der Herrschaft Israels zu unterwerfen und diejenigen zu vernichten, die sich ihm widersetzen.

„Könige werden sich vor dir verneigen, sie werden den Staub von deinen Füßen lecken“

während

„Die Nation und das Königreich, die dir nicht dienen, werden zugrunde gehen, und ihr Volk wird vernichtet werden“ (Jesaja 49:23 und 60:12).

Das Kriegsgesetz von Deuteronomium (5. Mose) 20 befiehlt die Vernichtung  „jedes Lebewesens“  in den eroberten Städten Kanaans.

In der Praxis erstreckt sich die Herrschaft auf alle Völker, die sich den Israeliten bei ihrer Eroberung widersetzen. Es wurde von Moses auf die Midianiter angewendet, obwohl Jahwe in diesem Fall seinen Kriegern erlaubte, die jungen Jungfrauen zu behalten (4. Mose 31).

Die gleiche Regel wurde von Josua auf die Stadt Jericho angewendet, wo die Regel darin besteht, „alles zu töten, was in der Stadt war, Männer und Frauen, Jung und Alt, sogar die Stiere, die Schafe und die Esel“ (Josua 6:21). ).

In der Stadt Aï wurden die Einwohner massakriert,  „bis es keine Überlebende mehr gab.“ […] Als Israel damit fertig war, alle Bewohner von Ai auf dem Feld und in der Wüste zu töten, wo sie die Aier verfolgt hatten, und als jeder einzelne der Schärfe des Schwertes zum Opfer gefallen war, kehrte ganz Israel nach Ai zurück und brachte die Bevölkerung dort auch zur Schärfe des Schwertes“  (8,22-25).

Dann kamen die anderen kanaanitischen Städte an die Reihe. Im ganzen Land ließ Josua  „keinen einzigen Überlebenden zurück und verurteilte jedes Lebewesen zum Anathema, wie Jahwe, der Gott Israels, befohlen hatte“  (10:40).

Wie Avigail Abarbanel in einem Text feststellt, in dem sie erklärt, warum sie auf ihre israelische Staatsbürgerschaft verzichtete, folgten die Zionisten  „dem biblischen Befehl Josuas, hineinzugehen und alles zu nehmen“, buchstabengetreu. Sie haben alles getötet, vertrieben, vergewaltigt, gestohlen, niedergebrannt und zerstört und die Bevölkerung durch Ihr eigenes Volk ersetzt. […] Für eine sogenannte nichtreligiöse Bewegung ist es außergewöhnlich, wie der Zionismus […] der Bibel folgte ⁹ . »

Kim Chernin, ein weiterer israelischer Dissident, schrieb:  „Ich kann nicht zählen, wie oft ich die Geschichte von Josua als die Geschichte unseres Volkes gelesen habe, das rechtmäßig in den Besitz seines versprochenen Landes gelangt, ohne darüber nachzudenken.“ 

„Aber es ist eine Geschichte von Vergewaltigung, Plünderung, Massaker, Invasion und Zerstörung anderer Völker.“ ¹⁰  „

Yahweh bietet Israel nur zwei mögliche Wege an: die Herrschaft über andere Nationen , wenn Israel die Bedingungen des Bündnisses mit Yahweh respektiert, oder die Vernichtung durch dieselben Nationen, wenn Israel dieses Bündnis bricht:

Aber wenn du dich abwendest und dich dem Rest dieser Menschen anschließt, die noch in deiner Nähe sind, um mit ihnen zu heiraten, dich mit ihnen zu vermischen und sie mit dir, dann wisse wohl, dass Jahweh, dein Gott, aufhören wird, diese Menschen zu enteignen vor dir:

Sie werden für dich eine Schlinge sein, eine Schlinge, Dornen in deinen Seiten und Disteln in deinen Augen, bis du von diesem guten Boden verschwindest, den der HERR, dein Gott, dir gegeben hat. (Josua 23,12-13)

Andere enteignen oder enteignet werden, dominieren oder ausgerottet werden: Israel kann nicht über diese Alternative hinausdenken.

Der Zionismus ist biblisch

Was hat das mit Zionismus zu tun, fragen Sie? Ist der Zionismus nicht eine säkulare, diesseitige Ideologie? Ich denke, es ist höchste Zeit, mit diesem Missverständnis aufzuräumen.

Der Zionismus ist ein Produkt des Judentums, und das Judentum hat seine Wurzeln in der hebräischen Bibel, dem Tanach. Ob der Einzeljude sie gelesen hat oder nicht, ob er sie für historisch oder mythisch hält, jeder Jude gründet sein Jüdischsein letztlich auf der Bibel. Jüdischsein ist die Verinnerlichung des psychopathischen Gottes. Es spielt keine Rolle, ob Juden ihr Jüdischsein religiös oder ethnisch definieren. Aus religiöser Sicht bewahrt die Bibel das Wesen des Bundes mit Gott, während aus säkularer Sicht die Bibel die Gründungsgeschichte des jüdischen Volkes und das Modell ist, nach dem Juden ihre gesamte spätere Geschichte interpretieren (Zerstreuung, Holocaust, die Wiedergeburt Israels usw.).

Es stimmt, dass Theodor Herzl, der Prophet des politischen Zionismus, sich nicht offen von der Bibel inspirieren ließ. Dennoch nannte er seine Ideologie „Zionismus“ und verwendete dabei einen biblischen Namen für Jerusalem. Die Post-Herzl-Zionisten und die wahren Gründer des modernen Staates Israel waren von der Bibel durchdrungen. „Die Bibel ist unser Auftrag “ , erklärte Chaim Weizmann 1919 und 1948 überreichte er dem US-Präsidenten Truman eine Tora-Rolle als Dank für seine Anerkennung Israels.

So beginnt die  Erklärung zur Gründung des Staates Israel  :

ERETZ-ISRAEL [Das Land Israel] ist der Ort, an dem das jüdische Volk geboren wurde. Dort wurde sein spiritueller, religiöser und nationaler Charakter geformt. Dort erlangte er seine Unabhängigkeit, schuf eine sowohl nationale als auch universelle Kultur und schenkte der ganzen Welt die Bibel.

Es besteht kein Zweifel daran, dass der moderne Staat Israel auf dem Anspruch des biblischen Erbes gegründet ist.

David Ben-Gurion, der Vater der Nation, hatte eine biblische Vision vom jüdischen Volk. Für ihn, so sein Biograf Dan Kurzman, sei die Wiedergeburt Israels im Jahr 1948  „vergleichbar mit dem Auszug aus Ägypten, der Eroberung des Landes durch Josua und dem Makkabäeraufstand . “ ”

Ben-Gurion ging nie in eine Synagoge und aß Schweinefleisch zum Frühstück, dennoch war er in der biblischer Geschichte vertieft. „Ohne eine gründliche Kenntnis der Bibel kann es keine gültige politische oder militärische Aufklärung über Israel geben “, sagte er ¹¹ .

Tom Segev schreibt in seiner neueren Biografie:

Er sponserte einen Bibelstudienkurs in seinem Haus und förderte zwei Konzepte, um den moralischen Charakter des Staates Israel sowie sein Schicksal und seine Pflichten gegenüber sich selbst und der Welt zu charakterisieren: Das erste war das „auserwählte Volk“, ein Begriff, der einen Bund zwischen Gott und dem Volk Israels behauptet (Exodus/2.Mose 19:5-6); Das zweite war die Verpflichtung des jüdischen Volkes zu den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Friedens, die es im Geiste der Propheten zu einem „Licht für die Nationen“ machen sollten (Jesaja 49,6). Er sprach und schrieb häufig über diese ^Konzepte .

Ben-Gurions biblische Mentalität wurde im Laufe seines Heranwachsens immer deutlicher. Bedenken Sie zum Beispiel die Tatsache, dass er Kennedy anflehte, seinem Volk den Erwerb der Atombombe zu gestatten, weil die Ägypter sie ausrotten wollten (wie sie es zur Zeit Moses gewollt hatten), während er in der Zeitschrift Look (16. Januar ) prophezeite , 1962), dass Jerusalem innerhalb von zwanzig Jahren  „der Sitz des Obersten Gerichtshofs der Menschheit sein wird, um alle Kontroversen zwischen den vereinten Kontinenten zu entscheiden, wie in Jesaja ¹³ prophezeit wurde.“ »  Ben-Gurion war nicht verrückt, sondern einfach biblisch.

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Macrons Mutter, Françoise Noguès

Françoise mit ihrem Ehemann, Jean-Michel Noguès

 

Fast alle israelischen Führer der Ben-Gurion-Generation und der nachfolgenden teilen die gleiche biblische Denkweise. Moshe Dayan, der Militärheld des Sechstagekrieges von 1967, rechtfertigte seine Annexion neuer Gebiete in einem Buch mit dem Titel „ Living with the Bible“ (1978) [ = “Mit der Bibel leben”].

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Auch Naftali Bennett, der damalige israelische Bildungsminister, rechtfertigte die Annexion des Westjordanlandes mit der Bibel ¹⁴ . Zionisten können in der Bibel alle Begründungen finden, die sie brauchen: Für Gaza finden sie im Buch Richter 1:18-19:  „Und Juda nahm Gaza und sein Gebiet in Besitz, […] Und Jahwe war mit Juda, der den Berg zum Herrn machte. aber er konnte die Bewohner der Ebene nicht enteignen, weil sie eiserne Streitwagen hatten. »

Mittlerweile gibt es in der israelischen Regierung bibelverrückte Leute, wie den nationalen Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir. „  Gott gab dem jüdischen Volk das Land Israel  “  ist das A und O des Zionismus, nicht nur für Israelis, sondern auch für Christen, die seit 1917 den jüdischen Anspruch unterstützt haben und Israel auch heute noch unterstützen.

Mehr noch als Ben-Gurion denkt Benjamin Netanjahu biblisch, und das wird mit zunehmendem Alter immer deutlicher. Er weiß auch, dass bibelfeste US-Christen biblische Ansprüche nicht ernsthaft bestreiten können.

Am 3. März 2015 dramatisierte er seine Iran-Phobie vor dem amerikanischen Kongress, indem er sich auf das Buch Esther berief (obwohl es als reine Fiktion anerkannt wurde):

 Wir sind ein altes Volk. Im Laufe unserer fast 4.000-jährigen Geschichte haben viele wiederholt versucht, das jüdische Volk zu vernichten. Morgen Abend, am jüdischen Feiertag Purim, werden wir das Buch Esther lesen. Wir werden über einen mächtigen persischen Vizekönig namens Haman sprechen, der vor etwa 2.500 Jahren plante, das jüdische Volk zu vernichten. Doch eine mutige jüdische Frau, Königin Esther, verurteilte die Verschwörung und verschaffte dem jüdischen Volk das Recht, sich gegen seine Feinde zu verteidigen. Die Verschwörung wurde vereitelt. Unser Volk wurde gerettet. Heute steht das jüdische Volk vor einem weiteren Versuch eines anderen persischen Potentaten, uns zu vernichten .

Netanyahu hatte seine Rede am Tag vor Purim angesetzt, das das glückliche Ende des Buches Esther feiert: das Massaker an 75.000 persischen Männern, Frauen und Kindern.

Im Jahr 2019 sagte Netanjahu  während einer Tour durch das Westjordanland:  „Ich glaube an das Buch der Bücher und verstehe es als einen Aufruf zum Handeln, dass jede Generation ihr Möglichstes tun muss, um die Ewigkeit Israels zu sichern.“ »

Die Bibel nimmt so viel von seinem Gehirn ein, dass er  eine Bibel auf den Mond bringen möchte  !

Noch am 25. Oktober erklärte Netanyahu seinem Volk:  „  Wir werden die Prophezeiung Jesajas erfüllen.“  »

Hören Sie also bitte auf, Netanyahu einen Psychopathen zu nennen. Nennen Sie ihn einen biblischen Psychopathen, einen Verehrer des psychopathischen Gottes. Und wenn Sie schon dabei sind, lernen Sie, die hebräische Bibel als das zu sehen, was sie ist:  „eine Verschwörung gegen den Rest der Welt “, wie HG Wells sagte. In den Büchern der Bibel, so Wells:  „hat man die Verschwörung klar und deutlich vor Augen, […] eine aggressive und rachsüchtige Verschwörung. […] Es ist keine Toleranz, sondern Dummheit, die Augen vor diesen Eigenschaften zu verschließen ^16. “

Ja, die hebräische Bibel rechtfertigt in den Augen der israelischen Eliten ihre furchtbare Behandlung der Palästinenser in Gaza. Gott selbst, so glauben sie, befiehlt ihnen, denjenigen, die sie von ihrem Land enteignet haben, eine solche Behandlung anzutun.

Yitzhak Shamir, Premierminister zwischen 1986 und 1992, brachte dies 1943 sehr deutlich zum Ausdruck:

„Weder die jüdische Ethik noch die jüdische Tradition können den Terrorismus als Kampfmittel disqualifizieren. Wir sind weit davon entfernt, moralische Skrupel gegenüber unserem nationalen Krieg zu haben.

Wir haben das Gebot der Thora vor uns, dessen Moral die aller anderen Gesetze der Welt übertrifft:

„Du wirst sie bis zum letzten Mann ausrotten.“ ¹⁷  „

Laurent Guyénot

Anmerkungen