GERMAN Niedergang des Mutes – Vorbote des Endes, von Alexander Solschenizyn

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Der große Schriftsteller und Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn verbrachte elf Jahre im sowjetischen Gulag, weil er – in einem PRIVATEN Brief an einen Freund, verfasst, als er Hauptmann der Artillerie der Roten Armee war – gegen die Gräueltaten protestierte, die 1945 an deutschen Zivilisten in Ostpreußen begangen wurden.

2002 schrieb er ein mutiges zweibändiges Buch über die jüdisch-russischen Beziehungen unter dem Titel   Zwei Jahrhunderte zusammen und insbesondere über die abscheuliche Rolle der russischen Juden bei den Schrecken des Bolschewismus.

Trotz (oder vielleicht wegen) dieses Buches mit notwendigerweise antisemitischen Schlussfolgerungen verlieh ihm 2006 Präsident Wladimir Putin bei seinem zweiten Besuch in der Datscha (Waldhaus) des großen Kosaken die höchste Medaille Russlands vor dem Tod des Autors im Jahre 2007 .

 

ALEXANDER SOLZHENIZYN

Auszug aus der Vorlesung, die er am 8. Juni 1978 in Harvard (Boston/Cambridge in Massachusetts, USA) hielt

„Der Niedergang des Mutes ist vielleicht das, was einem fremden Blick im Westen heute am meisten auffällt. Zivilcourage hat nicht nur die westliche Welt als Ganzes verlassen, sondern sogar jedes der Länder, aus denen sie sich zusammensetzt, jede ihrer Regierungen, jede ihrer Parteien und natürlich auch die Vereinten Nationen.

Dieser Mutverlust ist besonders in der herrschenden Schicht und in der dominanten intellektuellen Schicht spürbar, daher der Eindruck, dass der  Mut die Gesellschaft insgesamt verlassen hat.

Natürlich ist  immer noch viel individueller Mut vorhanden, aber es sind nicht diese Menschen, die dem gesellschaftlichen Leben richtunggebend sind.

Politiker und Intellektuelle manifestieren diesen Niedergang, diese Schwäche, diese Unentschlossenheit in ihren Handlungen, in ihren Reden und noch mehr in den theoretischen Überlegungen, die sie selbstgefällig liefern, um zu beweisen, dass ihre feige Handlungsweise die richtige Grundlage der Politik des Staates ist, wobei alles auf Feigheit  und  Unterwürfigkeit fußt, aber als  pragmatisch, rational  und  gerechtfertigt verkauft wird, auf welcher intellektuellen und sogar moralischen Ebene man auch hinsieht.

Dieser Mutverlust, der zum Verlust jeder Spur von Männlichkeit zu führen scheint,  wird mit besonderer Ironie in den Fällen unterstrichen, in denen dieselben Beamten von einem  plötzlichen Anfall von Tapferkeit und Unnachgiebigkeit gegenüber schwachen und kleinen Regierungen erfasst werden, gegen Länder, die niemand unterstützt, oder wider Gedankenströmungen, die von Allen verurteilt werden und offensichtlich unfähig sind, sich mit einem einzigen Schlag gegen die Macht des Westens zu wehren.

Ihre Zunge wird einfach trocken und ihre Hände werden gelähmt angesichts echt mächtiger Regierungen und bedrohlicher Kräfte, angesichts von Aggressoren und internationalem Terror.

Muss ich Sie daran erinnern, dass der Niedergang des Mutes immer als Vorbote des Endes gegolten hat ? »

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