GERMAN Zwei israelische Piloten, welche 1967 die USS Liberty angriffen, waren in den USA geborene Juden; US-Präsident Lyndon Baines Johnson, Geheimjude über seine Mutter Rachelle Baines

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Verletzte Besatzungsmitglieder der Liberty werden am 10. Juni 1967 zu einer Gedenkfeier auf dem Deck des Flugzeugträgers USS America (CVA-66) begleitet.

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Ich widme diesen Artikel mit Dankbarkeit einem deutschen Kameraden aus Scheswig-Holstein, der mir jahrelang mit beachtlichen Spenden unterstützt hat.

 

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Im Oktober 1966 – acht Monate vor der Katastrophe

Dieser ägyptische Staatsführer war charismatisch, säkular/weltlich gesinnt – also überhaupt kein fanatischer Muslim –, freundlich zu Russland, das ihm Waffen und Ausbildung verkaufte, und erbittert antiisraelisch.

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Der Flugzeugträger USS Saratoga schickte Kampfflugzeuge zur Bestrafung der Israelis aus, die US-Präsident Johnson aber zurückbeorderte.

 

…..Es  waren zwei in Amerika geborene jüdische Flieger, welche die USS Liberty angriffen

Anthony Pearson [Foto r.] war der britische Reporter, der für das einst große Magazin Penthouse einen Artikel
über den absichtlichen israelischen Angriff auf die USS Liberty schrieb.

Später erweiterte er seinen Artikel zu einem ganzen Buch mit dem Titel „ Conspiracy of Silence“ [“Verschwörung des Verschweigens”] (Verlag Quartet Books, NY, 9,95 $), das aber, wie jeder Mediakrat hätte vorhersagen können, nie an die Spitze einer Bestsellerliste gelangte.

Pearson erklärt, wie die Liberty, ein riesiges seetüchtiges elektronisches Schiff, ins südöstliche Mittelmeer geordert wurde, um die Israelis abzuhören, nachdem diese 1967 mit Zustimmung der CIA den Sechstagekrieg begonnen hatten.

Hier ist sein Buch auf englisch auf archive.org:

https://archive.org/details/conspiracyofsile0000pear/page/n11/mode/2up

Washington hatte der israelischen Armee grünes Licht gegeben, die ägyptischen Streitkräfte zu vernichten, aber der Krieg sollte etwas begrenzt sein und keine Gebietseroberung erlauben. Als die Liberty Washington darüber informierte, dass die Israelis einen imperialistischen Amoklauf führten, gab das israelische Oberkommando den Befehl, sie zu versenken.

Das Konzept der Israelis war, den Ägyptern die Schuld zu geben. Aber die praktisch unbewaffnete Liberty wollte und wollte nicht sinken, und schaffte es, Funksprüche auszusenden, die US-Flugzeuge zur Rettung riefen – allerdings nicht bevor 34 Amerikaner getötet und 171 verwundet worden waren.

Laut Pearson ordneten die Vereinigten Stabschefs im Pentagon in Washington DC einen sofortigen Vergeltungsangriff aus der Luft auf den israelischen Marinestützpunkt in Haifa, Israel an.

Doch Präsident Johnson [JdN: Geheimjude!] ließ den Vergeltungsangriff aus Rücksicht auf die Bitte seines zionistischen Sicherheitsberaters Walt Rostow mitten im Flug absagen.

Eine wichtige von Pearson ausgegrabene Information war, dass der Jude, der die drei aus Frankreich stammenden Mirage-Kampfjets befehligte, welche die Liberty angriffen, in Baltimore, Maryland, geboren wurde und als US-Kampfpilot in Vietnam diente.

Der Pilot des zweiten Flugzeugs war ebenfalls ein Vietnam-Veteran und hatte im Naval Air Corps gedient. (Der dritte Pilot war gebürtiger Israeli.)

Es ist ziemlich entmutigend, wenn man bedenkt, dass die amerikanischen Streitkräfte zwei Kampfpiloten ausgebildet hatten, die so wenig von ihrem Geburtsland hielten, dass sie sich der Luftwaffe eines anderen Landes anschlossen und einen mörderischen Luftangriff auf ein amerikanisches Schiff verübten.

Als Pearson versuchte, die überlebenden Offiziere und Männer der Liberty zu befragen, wurde er, von einer oder zwei Ausnahmen abgesehen, mit völligem Schweigen begegnet.

Die Marine hatte allen Beteiligten befohlen, darüber nicht zu reden. Die kryptischen Worte des inzwischen pensionierten Kapitäns zur See William McGonagle, Befehlshaber der Liberty, deuteten mehr oder weniger auf die Natur dieser großen modernen Vertuschung hin. „Lassen Sie sich nicht vertreiben“, sagte er zu Pearson am Telefon von seinem Haus in Santa Barbara/Kalifornien aus. „Sie sind der letzte Schuss, den Liberty noch abfeuern kann.“ Dann legte er auf.

McGonagle verhielt sich zum Zeitpunkt des Angriffs wie ein Held und erhielt für sein Verhalten die Ehrenmedaille des Kongresses (die allerhöchste Kriegsauszeichnung aller US-Streitkräfte), obwohl die US-Marine ausgerechnet israelischen Beamten erlaubte, den der Auszeichnung beigefügte Ehrungstext zu zensieren.

Ein weiterer interessanter Punkt, den Pearson ans Licht gebracht hat: Das Untersuchungsgericht der Marine, das den israelischen Angriff faktisch beschönigte, wurde vom Admiral John McCain eingesetzt – ja, vom Vater des lange berüchtigten kriegstreibenden US-Senators, der einst ein Liedchen summte nach dem Beach-Boys-Schlager „Barbara Ann“ in folgender Abwandlung:

„Bombe, Bombe, Bombe,

„Bombe-Bombe Iran“.

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Übrigens ereignete sich der jüdische Angriff auf das kaum bewaffnete amerikanische Spionageschiff in internationalen Gewässern vor Al Arisch, Ägypten, nur 50 Meilen vom Gazastreifen entfernt.

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……Der böse Johnson war insgeheim Jude mit jüdischer Mutter und Ehefrau

 

 

 

LYNDON JOHNSONS JÜDISCHE MUTTER UND DER ISRAELISCHE ANGRIFF AUF DIE USS LIBERTY IM JAHR 1967

 

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…..Der jüdische Serienmord  an der Familie Kennedy

Krypto-Jude (über seine Mutter Rachelle Baines) und US-Senator Lyndon Johnson trifft sich 1960 mit Robert und John Kennedy. Später ließ er beide Männer ermorden, John als amtierenden US-Präsident und Robert als US-Senator und Präsidentschaftskandidat.

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Roberts Sohn kandidiert jetzt für das Präsidentenamt — aber Joe Biden hat ihm den Schutz durch die Leibwachen des “Secret Service” verweigert.

 

…der Artikel des staatlichen “US Naval Institute” aus dem Jahr 2017, dessen Verfasser Sohn eines Überlebenden des israelischen Angriffs ist

 

Das Spionageschiff, das man im Regen stehen liess

Ein halbes Jahrhundert nach einem der umstrittensten Angriffe der Geschichte auf ein Schiff der US-Marine sind die Wunden des Liberty-Vorfalls noch immer nicht verheilt.

Am 8. Juni dieses Jahres [2017] jährt sich der Angriff auf die USS Liberty (AGTR-5) zum 50. Mal, auf ein Spionageschiff, das die Israelis während eines grausamen, einstündigen Angriffs wiederholt beschossen, mit Napalm bombardierten und auch torpedierten… ein Vorfall, den die Washington Post  als „eine der blutigsten und bizarrsten Episoden zu Friedenszeiten in der Geschichte der US-Marine“ bezeichnete. 1

In den fünf Jahrzehnten seit jenem tragischen Nachmittag, an dem 34 Amerikaner getötet und weitere 171 verletzt wurden, ist die Liberty zu einem politischen Albatros geworden.

Die langjährigen Bitten der überlebenden Besatzungsmitglieder um eine ernsthafte Untersuchung durch den US-Kongress – dessen Mitglieder in den Militärausschüssen davon überzeugt waren, dass Israel das Schiff absichtlich ins Visier genommen hatte – stießen auf taube Ohren.

Die Gesetzgeber haben nie ein Anliegen aufgegriffen – und werden es wahrscheinlich auch nie tun – das selbst ein halbes Jahrhundert später noch so politisch umstritten ist, dass es den Midshipmen [Kadetten] der US-Marineakademie während eines Besuchs des israelischen Botschafters im Jahr 2012 untersagt wurde, Fragen dazu zu stellen. 2

Aber die Geschichte des unprovozierten Angriffs auf ein US-Schiff in internationalen Gewässern löst immer noch Leidenschaften aus, nicht nur bei den Überlebenden, deren Zahl mit den Jahrzehnten immer weiter abnimmt, sondern auch bei Autoren, Filmemachern und den Legionen von Online-Detektiven, deren Eifer dazu geführt hat, dass Wikipedia  die Bearbeitungsseite zum Artikel gesperrt  hat.

All dies geschieht zu einer Zeit, in der freigegebene Dokumente in den Vereinigten Staaten und Israel sowie Interviews mit den Beteiligten veranschaulichen, was für eine schmutzige Angelegenheit die Liberty für beide Nationen war.

Aufzeichnungen zeigen beispielsweise, dass führende US-Politiker, die Israel vor den Auswirkungen der Öffentlichkeitsarbeit schützen wollten, sogar darüber nachdachten, das Schiff im Meer zu versenken, um Reporter daran zu hindern, den Schaden zu fotografieren.

Unterdessen manipulierten israelische Diplomaten die US-Medien, um Details über den Angriff herunterzuspielen oder zu unterdrücken, und brachten sogar den verärgerten Präsidenten Lyndon Johnson zum Schweigen, indem sie drohten, ihn öffentlich der „Blutverleumdung“ [JdN:eine Anspielung auf Ritualmord-Vorwürfe], oder des Antisemitismus zu bezichtigen.

Hochrangige Marineoffiziere folgten dem Beispiel US-amerikanischer Politiker und weigerten sich, den Angriff gründlich zu untersuchen. „Der Marine wurde befohlen, die Sache zu vertuschen, nichts zu sagen und den Seeleuten auch nicht zu erlauben, etwas darüber zu sagen“, sagte Konteradmiral Thomas Brooks, ein ehemaliger Direktor des Marinegeheimdienstes. „Die Marine überschlug sich und stellte sich tot.“ 3

 

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Nichts davon war der Öffentlichkeit damals bekannt, eine Tatsache, die einige hochrangige Führungskräfte später bedauerten, da sie erkannten, dass das Ausbleiben an Rechenschaftspflicht ein großer Auslöser der Kontroverse diente, die die Liberty-Geschichte noch Jahrzehnte begleitet hat, nachdem Metallschneider sie in einer Werft in Baltimore in Schrott zerlegt hatten .

„Wir haben es damals versäumt, alles öffentlich ans Licht zu bringen“, erinnert sich Lucius Battle, der als stellvertretender Staatssekretär für Angelegenheiten des Nahen Ostens und Südasiens fungierte. „Wir haben es aus praktischen Gründen ignoriert, und das hätten wir auch nicht tun sollen.“ 4

Von Ruhe bis Inferno

Die Liberty war Teil eines geheimen Programms der US-Marine und der National Security Agency (NSA), bei dem die Vereinigten Staaten zu mobilen Abhörplattformen ausgerüstete Frachtschiffe entsandten, um die Brennpunkte der Welt zu belauschen – Kuba, z.B., oder Nordkorea, und der Nahe Osten. Obwohl die Liberty offiziell als „technisches Forschungsschiff“ eingestuft war, machten ihre 45 hochaufragenden Antennen, mit denen sie die Kommunikation fremder Nationen abhörten, für jeden geschulten Beobachter klar, dass es sich bei ihr um ein Spionageschiff handelte.

Das Schiff war aber nur mit vier Maschinengewehren vom Kaliber .50 bewaffnet, um Feinde abzuwehren. Ihre Hauptverteidigung beruhte auf der Vorstellung, dass kein Land es wagen würde, ein unter US-Flagge fahrendes Schiff in internationalen Gewässern anzugreifen.

Diese fehlerhafte Logik wurde nicht nur durch den Angriff auf die Liberty aufgedeckt, sondern auch durch die Kaperung nur sieben Monate später des Spionageschiffs Pueblo (AGER-2) durch Nordkorea.

Das Haupteinsatzgebiet der Liberty war Westafrika, aber Ende Mai 1967, als die Spannungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn zunahmen, erhielt das Schiff den Befehl, sofort ins östliche Mittelmeer aufzubrechen, um das große Ereignis zu überwachen, das wir heute unter dem Namen des “Sechs-Tage-Krieges” kennen.

Am 8. Juni um 05h15 Uhr – kurz nachdem die Liberty vor der Küste der Sinai-Halbinsel angekommen war – umkreiste das erste israelische Aufklärungsflugzeug das Schiff mehrmals.

Mit diesem ersten Aufklärungsflug am Morgen des vierten Kriegstages begann ein stetiges Beobachtungsmuster, das sich über Stunden hinzog. 

In einem Bericht des Außenministeriums wurde später festgestellt, dass Aufklärungsflugzeuge innerhalb von neun Stunden bis zu acht Mal an der Liberty vorbeiflogen.

Einige Flugzeuge flogen so tief, dass die US-Besatzungsmitglieder an Deck die Piloten sehen konnten. Die Seeleute vertrauten darauf, dass die Liberty in internationalen Gewässern dampfte und deutlich mit frisch gestrichenen Rumpfnummern am Bug und ihrem Namen “Liberty” auf dem Heck gekennzeichnet war. Die Sicht war ausgezeichnet. Eine große US-Fahne wehte auch an einem Mast.

Doch diese Ruhe wurde um 13h58 Uhr unterbrochen, als israelische Kampfflugzeuge die Liberty plötzlich vom Bug bis zum Heck mit Raketen und Kanonenfeuer beschossen. Fast jede Minute kreuzten Kampfflugzeuge das Spionageschiff und zielten auf die Maschinengewehrkanonen, Antennen und die Brücke. Das Flugzeug sprengte auch die Seiten des Schiffes, um den Maschinenraum lahmzulegen. Liberty-Funker, die verzweifelt versuchten, die 6. Flotte der US-Navy in etwa 500 Meilen (800 km) westlicher Entfernung  in der Nähe von Kreta zu alarmieren, stellten fest, dass ihre Kommunikation gestört wurde.

In einer zweiten Welle warfen israelischen Jagdbomber  Napalm ab und verwandelten die Decks der Liberty in ein 3.000 Grad heißes Inferno.

Dann kamen drei Torpedoboote und griffen um 14:31 Uhr [14:31 Uhr] an, beschossen das Schiff mit Kanonenfeuer und Maschinengewehren vom Kaliber .50, die panzerbrechende Geschosse abfeuerten [um Stahl zu durchdringen].

Durch eine grausame Wendung des Schicksals stellten die Ermittler später fest, dass einige der Munition in den USA hergestellt wurden.

Um 14:35 Uhr traf ein Torpedo die Steuerbordseite des Schiffes und tötete mehr als 24 Männer.

Die Liberty rollte um neun Grad, als Wasser ihre unteren Abteile überschwemmte.

Die Generatoren schalteten sich ab, der Strom fiel aus und die Steuerung versagte, als das Schiff begann, im Wasser zu versinken.

Anschließend beschossen die Torpedoboote das Schiff weiter. Panzerbrechende Kugeln durchschlugen Schotte, zerschmetterten Kaffeetassen und blieben in Navigationsbüchern stecken. Andere zerfetzten mehrere Rettungsinseln, die Matrosen ins Wasser geworfen hatten.

Bei dem brutalen Angriff kamen 34 Männer ums Leben und 171 wurden verletzt – zwei von drei Männern an Bord wurden entweder getötet oder verletzt.

Zusätzlich zu dem Torpedoloch, das 24 Fuß hoch und 39 Fuß breit war, zählten Marineermittler später 821 Granatenlöcher, eine Zahl, die Maschinengewehrgeschosse und Schrapnelllöcher nicht einschloss, die einfach als „unzählig“ galten.
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Der 67 [manche sagen 75] Minuten dauernde Angriff sollte sich als der blutigste Angriff auf ein US-Schiff seit dem Zweiten Weltkrieg erweisen, der am besten von Patrick O’Malley, einem damaligen Liberty- Fähnrich, beschrieben wurde.

„Es gab keinen Ort, der sicher war“, erinnerte er sich. „Wenn es dein Schicksalstag war, getroffen zu werden, würdest du auch getroffen werden.“ 5

Unfall? ‘Undenkbar’

Zurück in Washington versammelten sich Präsident Johnson und seine Berater am Morgen des Angriffs im “Situation Room”.

Johnson und sein Team waren zwar erleichtert, dass weder Ägypten noch die Sowjets dafür verantwortlich waren, erkannten jedoch, dass ein Angriff Israels – eines Verbündeten mit einer treuen Anhängerschaft im US-Inland – eine Reihe weiterer komplizierter politischer Fragen für die Regierung aufwarf.

*** JdN Dieses Buch des mutigen Pearson war sehr gut, aber andere haben mehr Licht darauf geworfen, und bewiesen, dass es sich um einen vorsätzlichen Angriff Israels mit der geheimen Zustimmung des Krypto-Juden Johnson unter falscher Flagge handelte. Das Ziel dabei war, Amerika gegen die arabischen Länder zur Gleißwut zu bringen, damit das US-Militär Ägypten zerstöre, das damals der mit Abstand gefährlichste Feind Israels war. (Der Iran unterstand damals dem Schah und kooperierte mit Israel; in der Türkei war es in den 1960er Jahren genauso.)

*** JdN:”Israel versucht, die USS Liberty zu versenken, um Ägypten anzuschwärzen.” US-Präsident und Geheimjude Lyndon Johnson: “Ich will, dass das gottverdammte Schiff an den Meeresboden geht!” 

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Zu dieser Zeit steckten die Vereinigten Staaten im Vietnamkrieg fest, in dem 1967 jeden Tag 26 Männer starben. Im Mai 1968 stieg diese Zahl auf 38 Männer pro Tag. Gleichzeitig sanken Johnsons Zustimmungszahlen von 61 Prozent im März 1966 auf nur noch 39 Prozent im August 1967. Alles war auf Vietnam zurückzuführen.

Erschwerend kam hinzu, dass amerikanische Juden – eine mächtige und wichtige Wählerschaft für Lyndon Johnson, der 1968 vor seiner möglichen Wiederwahl als Präsident stand – an der Spitze einer Anti-Kriegsbewegung standen, die den Abzug der US-Truppen verlangte.

Zu seiner Frustration kam noch die Tatsache hinzu, dass er mehr als jeder andere Präsident zuvor für die Verbesserung der amerikanisch-israelischen Beziehungen getan hatte. „Wenn das Vietnam-Problem fortbesteht“, warnte ihn ein Memo, „werden besondere Anstrengungen erforderlich sein, um die Unterstützung der jüdischer Wählergruppe zu erhalten.“ 6

Die Liberty – von Kanonenschüssen übersät, mit ihrem Deck blutgetränkt, und ihre Steuerbordseite von einem Torpedo aufgerissen – entwickelte sich innerhalb weniger Stunden von einer strengen Geheimsache zu einer innenpolitischen Belastung. Das ging aus einem schockierenden Vorschlag hervor.

„Einige namentlich nicht genannte Washingtoner Behörden erwogen, die Liberty zu versenken, damit Zeitungsleute sie nicht mehr fotografieren könnten und so die öffentliche Meinung gegen die Israelis aufstacheln würden “, schrieb der stellvertretende NSA-Direktor [1958-74] Louis Tordella [Foto links]  fürs Protokoll in einer Notiz.

„Ich habe einen unhöflichen Kommentar zu dieser Idee abgegeben.“ 7

Am Tag nach dem Angriff traf sich Johnson mit seinem Sonderausschuss des Nationalen Sicherheitsrats. Wie aus Protokollen hervorgeht, war die Liberty- Diskussion hitzig, als Johnsons Berater die Behauptung Israels zurückwiesen, der Angriff sei lediglich ein tragischer Unfall gewesen.

Clark Clifford, Vorsitzender des Foreign Intelligence Advisory Board [Auslandsnachrichtenberatergremium] des Präsidenten und einer von Johnsons eigentlich am meisten pro-israelisch-sten Beratern, forderte eine Bestrafung der Angreifer.

„Unvorstellbar, dass es ein Unfall war“, sagte Clifford. „Wir müssen die dafür verantwortlichen Israelis bestrafen.“ 8

Cliffords scharfe Äußerungen, die von anderen Teilnehmern des Treffens, einschließlich des Präsidenten, bestätigt wurden, spiegelten wider, wie verärgert viele in Washington über den Angriff waren, mit einer Feindseligkeit, die der amerikanischen Öffentlichkeit nie mitgeteilt wurde.

Für hochrangige Beamte widersprach die Vorstellung jeder Logik, dass es sich bei dem Angriff auf die Liberty um “friendly fire” [“freundliches  Feuer”, also ein hinzunehmendes, tragisches Versehen von Verbūndeten] handelte.

Solche “freundliches-Feuer”-Unfälle  ereignen sich meistens nachts oder bei schlechtem Wetter. 

Darüber hinaus sind solche Unfälle in der Regel innerhalb von Sekunden, oder Minuten, durch die energische Protestmeldung der so angeschossenen Kameraden vorbei.

Im Gegensatz dazu ereignete sich der Angriff auf die Liberty an einem klaren, sonnigen Nachmittag in internationalen Gewässern. Es befanden sich keine anderen Schiffe in der Gegend.

An dem Angriff waren zwei Branchen des vielgepriesenen israelischen Militärs (Marine und Luftwaffe) beteiligt und er dauerte etwa eine Stunde.

In der Hitze des Gefechts konnten Liberty-Offiziere die Flagge und die Rumpfnummer eines sich schnell um die Liberty bewegendes israelischen Torpedoboots identifizieren, doch Israel behauptete, seine eigenen Streitkräfte seien nicht in der Lage gewesen, ein schwerfälliges, großes Frachtschiff mit hohen Rumpfnummern, ihrem Namen am Heck und einer amerikanische Flagge am Mast auszumachen. Für viele schien das unmöglich.

„Ich glaube einfach nicht, dass es ein Unfall oder schießwütige örtliche Kommandeure war“, sagte Außenminister Dean Rusk später.

„Es gab einfach zu viele nachhaltige Anstrengungen, um die Liberty außer Gefecht zu setzen und zu versenken. ” 9

Aber es waren nicht nur Politiker, die Israels Erklärung bestritten. Auch hochrangige Geheimdienstleiter waren davon überzeugt, dass der Angriff kein Zufall war.

„Es konnte nichts anderes als Absicht sein“, schlussfolgerte NSA-Direktor Marshall Carter. „Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Zweifel daran geben kann, dass die Israelis genau wussten, was sie taten “, erinnerte sich CIA-Direktor Richard Helms.

„Wir waren alle ziemlich überzeugt davon, dass die Israelis wussten, was sie taten“, fügte Thomas Hughes, Direktor des Geheimdienstbüros des Außenministeriums, hinzu. 10

Viele hochrangige Marineoffiziere stimmten ihnen zu. Vizeadmiral Jerome King, leitender Adjutant des Chief of Naval Operations (CNO) [Oberster Admiral der US-Navy], Admiral David McDonald, bestritt die These eines “Friendly Fire”.

„Es war sicherlich keine Verwechslung von Feind und Freund“, sagte er später. „Ich kaufe so etwas [den Israelis] nicht ab. Ich habe das auch nie getan. Niemand, den ich kannte, hat das jemals getan. Es war nicht so, als wäre es Nacht gewesen oder ein regnerischer Tag oder so etwas. Es gab keine Entschuldigung dafür, nicht genau zu wissen, was dieses Schiff war [= ein amerikanisches]. Man konnte allein anhand der Geräte an Deck – all der Antennen usw. – erkennen, was seine Aufgabe war.“ 11

‘Wunderbar — sie brennt!’

Wie sollen israelische Piloten die Liberty nicht haben identifizieren könnenWie konnte ein Pilot bei mehreren Angriffsflügen und oft in geringer Höhe die einzigartigen Markierungen des Spionageschiffs nicht bemerkt haben, insbesondere wenn man bedenkt, dass ägyptische Schiffe mit arabischer Schrift und nicht in westlichen Buchstaben gekennzeichnet sind ?

Transkripte israelischer Kommunikation, die in den letzten Jahren verfügbar geworden sind, zeigen, dass der Fall nicht so einfach ist, wie es die israelische Regierung den Vereinigten Staaten 1967 glaubhaft machen wollte.

Zwei Minuten vor Beginn der Bombardierung platzte es einem israelischer Waffensystemoffizier im Hauptquartier heraus:

“Was ist es? Ein amerikanisches Schiff?“ 12

Trotz der Zweifel an der Identität des Schiffes stoppte Israels oberster Fluglotse Schmuel Kislew weder den bevorstehenden Angriff noch befahl er den Piloten, das Schiff auf erkennbare Markierungen oder eine Flagge zu inspizieren, während ihre Jäger die Liberty anvisierten.

“Großartig! Wunderbar. Sie brennt! Sie brennt!“

„Befugnis, sie zu versenken?“ fragte einer der Fluglotsen.

„Sie dūrfen sie versenken“, antwortete Kislew.

Ein Pilot scherzte einmal während der Angriffsläufe, dass es jedenfalls einfacher sei, das wehrlose Schiff zu treffen, als MiGs abzuschießen. Ein anderer witzelte, dass es eine „Mizwa“ – [ein hebräisches Wort für] eine freundliche Tat oder ein Segen – wäre, die Liberty zu versenken, bevor israelische Schiffe eintrafen.

F—kt er sie?“ Kislew fragte einmal.

„Er spritzt ständig Napalm auf sie“, antwortete ein anderer Kontrolleur.

Kurz bevor die Flugzeuge ihre gesamte Munition aufgebraucht hatten, forderte Kislew die Piloten schließlich auf, nach einer Flagge zu suchen. Einen Moment später summte einer der Piloten am Schiff vorbei und entdeckte die Rumpfnummer der Liberty. Er sendete sie per Funk an die Bodenkontrolle, wenn auch mit einem fehlendem Buchstaben.

“Aus welchem Land?” fragte einer der Fluglotsen.

„Wahrscheinlich Amerikaner“, antwortete Kislev.

“Was?”

„Wahrscheinlich amerikanisch.“

„Zu diesem Zeitpunkt war es meiner Meinung nach ein amerikanisches Schiff“, gab Kislew später zu. „Ich war mir sicher, dass es ein amerikanisches Schiff war.“ 13

Israel hatte die Liberty bereits 26 Minuten vor dem tödlichen Torpedoangriff eindeutig identifiziert.

Laut israelischen Dokumenten wurde der Bericht des Piloten an die israelische Marine weitergeleitet, wo der Vizechef der Marineoperationen ihn als Tarnschreiben abtat, um einem ägyptischen Schiff die Einfahrt in das Gebiet zu ermöglichen. Aus israelischen Dokumenten geht ebenfalls hervor, dass mindestens zwei weitere israelische Marineoffiziere vermuteten, dass das Ziel vor dem Torpedoangriff niemand anderes als die Liberty war.

Keiner jedoch von beiden griff ein, um den Angriff zu stoppen.

Damals an Bord der Liberty verbrannten verzweifelte Matrosen tief unter Deck vertrauliche Papiere, packten Magnetbänder ein und zerstörten Schlüsselkarten, bis bekannt wurde, dass sie für einen Torpedoangriff bereitstehen sollten.

Anschließend steckten die Männer ihre Hosenbeine in die Socken und knöpften ihre Hemden zu, um sich vor Stichbrand zu schützen. Viele beteten. Ein Mann, der nicht sehen wollte, was passieren würde, nahm seine Brille ab und steckte sie in seine Hemdtasche.

Um 14:35 Uhr schlug der Torpedo ein und tötete blitzschnell 25 Männer.

Der Medienspin beginnt

Der israelische Botschafter Awraham Harman, schrieb an seine Vorgesetzten in Jerusalem, er glaube, dass sich mehrere Parteien der Fahrlässigkeit schuldig gemacht hätten. Harman verlangte, dass Israel die Angreifer strafrechtlich verfolgt.

Er schlug sogar vor, amerikanische Journalisten einzuladen, um über den Prozess zu berichten. „In dieser ernsten Lage“, telegraphierte er an Premierminister Lewi Eschkol, „besteht die einzige Möglichkeit, die Ergebnisse abzumildern, darin, der US-Regierung bereits heute mitzuteilen, dass wir beabsichtigen, Menschen im Zusammenhang mit dieser Katastrophe strafrechtlich zu verfolgen.“

Doch Harmans Forderungen wurden bald von dem politischen Tauziehen überschattet, das zwischen Israel und den Vereinigten Staaten ausbrach.

US-Außenminister Rusk schickte einen scharfen Brief an den israelischen Botschafter, in dem er den Angriff als „im wahrsten Sinne des Wortes unverständlich“ beschrieb und argumentierte, dass er eine „vorsätzliche Missachtung menschlichen Lebens“ darstelle. Rusk forderte, dass Israel die Angreifer im Einklang mit dem Völkerrecht bestrafe.

Israelische Diplomaten befürchteten, dass die Vereinigten Staaten planten, den Angriff als politisches Instrument zu nutzen, um die Begeisterung der US-Öffentlichkeit für Israel zu dämpfen – ein gefährliches Terrain für den jüdischen Staat, der sich auf die Aushandlung eines Friedensabkommens vorbereitete, das kontroverse Themen wie Gebietsgewinne und Flüchtlinge beinhalten würde.

Israel beschloss, sich zu wehren und startete eine politische und mediale Kampagne. „Unser Aufklärungsvorgang“, hieß es in einer Depesche, „muss eine Konfrontation mit der Regierung der Vereinigten Staaten vermeiden, da klar ist, dass die amerikanische Öffentlichkeit, wenn sie mit einem direkten Argument konfrontiert wird, die Version ihrer Regierung akzeptieren wird.“ 16

Israelische Diplomaten baten einflussreiche amerikanische Juden um Hilfe, von denen viele eng mit Präsident Johnson befreundet waren.

Aus Dokumenten geht hervor, dass Eugene Rostow, der dritthöchste Beamter des Außenministeriums, wiederholt vertrauliche Informationen über die US-Strategie an israelische Diplomaten weitergab.

Andere, die Israel unterstützten, waren Abe [Abraham] Fortas, Richter am Obersten Bundesgerichtshofes, und Arthur Goldberg, der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen war.

Viele von ihnen und andere, die der Botschaft geholfen haben, werden in israelischen Dokumenten mit Codenamen erwähnt. Beispielsweise wird der demokratische Spendensammler Abe Feinberg in israelischen Aufzeichnungen unter dem Codenamen „Hamlet“ identifiziert.

Israelische Diplomaten drängten die Medien ebenfalls dazu, kritische Reportagen zu vernichten und andere zuungunsten Israels zu diskreditieren. 

Diplomaten bemühten sich beispielsweise darum, eine potenzielle Nachrichtenmeldung über den Druck auf den New Yorker Abgeordneten Otis Pike, eine Untersuchung des Angriffs durch den Kongress einzuleiten, zu entgleisen.

„Wir haben dafür gesorgt, dass die journalistische Quelle vorerst davon absah, darüber zu schreiben “, telegrafierte Botschaftssprecher Dan Patir. 17

Am Tage nach dem Angriff vertraute Johnson einem Newsweek- Reporter an, dass er glaube, Israel habe die Liberty absichtlich angegriffen, um sie an der Spionage zu hindern.

Israelische Beamte erfuhren innerhalb von 24 Stunden die Einzelheiten von Johnsons Interview und setzten das Magazin erfolgreich unter Druck, seine geplante Story abzuschwächen. „Der Redakteur von Newsweek hat beim letzten Korrekturlesen der Nachricht im Vergleich zur Originalversion, die mir gestern Abend vorgelegt wurde, Änderungen vorgenommen“, telegrafierte Patir an Jerusalem.

„Er hat die Version abgeschwächt, indem er ein Fragezeichen in die Überschrift einfügte, die Worte „vorsätzlicher Angriff“ wegließ und den Kommentarabschnitt wegließ, in dem es hieß, dass die Enthüllung amerikanische politische Entscheidungsträger vom Druck der pro-israelischen öffentlichen Meinung befreien solle .“ 18

Diplomaten mussten auch Präsident Johnsons Macht abschwächen. Um den Präsidenten unter Druck zu setzen, wandten sich israelische Beamte an Richter Fortas und den Washingtoner Anwalt David Ginsburg, um Johnson „auf die Gefahren aufmerksam zu machen, denen er persönlich ausgesetzt ist, wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass er an der Verbreitung der Geschichte beteiligt war, die am Rande einer Blutverleumdung steht.“ ” 19

Fallout-Prävention vs. vollständige Untersuchung

Letztlich gelang es israelischen Diplomaten, Druck auf die Regierung auszuüben. Johnson, dessen Fokus hauptsächlich auf Vietnam lag, suchte nach einem Kompromiss, der die Entschädigung amerikanischer Familien garantieren würde, ohne jedoch einen Konflikt mit den inländischen Unterstützern Israels zu riskieren.

Er befahl Nicholas Katzenbach, dem Stellvertreter im Außenministerium, den Deal auszuhandeln: Wenn Israel sich öffentlich für den Angriff entschuldigen und Wiedergutmachung zahlen würde, würden die Vereinigten Staaten ihn durchgehen lassen – es würden keine weiteren Fragen gestellt. 20

Die Entscheidung der Regierung, sich nicht mit dem Liberty- Vorfall zu befassen, zeigte sich in den unglaublich schwachen Bemühungen der Marine, den Angriff zu untersuchen.

„Oberflächlich” und „flüchtig“ waren Worte, mit denen Liberty -Beamte das Untersuchungsgericht beschrieben, das nur zwei Tage damit verbrachte, Besatzungsmitglieder auf Malta zu befragen, um einen Angriff zu untersuchen, bei dem 34 Männer getötet worden waren. 21

Das Protokoll des Verfahrens zeigt, wie oberflächlich es wirklich war.

Dem Chefingenieur der Liberty wurden nur 13 Fragen gestellt. Einem Unteroffizier an Deck während des Angriffs und einem guten Zeugen des Luftangriffs wurden nur 11 Fragen gestellt.

Einem anderen Beamten wurden nur fünf Fragen gestellt.

Bei der Beurteilung des Liberty- Untersuchungsgerichts lohnt es sich, es mit dem Gericht zu vergleichen, das die Eroberung des Pueblo durch Nordkorea untersuchte.

Das Gericht in Liberty dauerte nur acht Tage, befragte nur 14 Besatzungsmitglieder und erstellte ein endgültiges Protokoll mit 158 ​​Seiten.

Im Gegensatz dazu dauerte das Gericht in Sachen Pueblo fast vier Monate, befragte mehr als 100 Zeugen und erstellte eine endgültige Niederschrift, die fast 3.400 Seiten umfasste.

Captain Ward Boston, der Anwalt des Liberty- Gerichts, brach 2002 sein Schweigen und erklärte, dass es Ermittlern untersagt sei, nach Israel zu reisen, um die Angreifer zu befragen, israelische Kriegsprotokolle zu sammeln oder Mitteilungen zu überprüfen.

Darüber hinaus sagte er, Präsident ohnson und US-Verteidigungsminister Robert McNamara hätten das Gericht angewiesen, Israels Behauptung zu bestätigen , der Angriff sei ein Unfall gewesen, was Boston persönlich nicht glaubte.

„Ich bin mir sicher, dass die israelischen Piloten, die den Angriff durchführten, sowie ihre Vorgesetzten, die den Angriff angeordnet hatten, sehr wohl wussten, dass es sich bei dem Schiff um ein amerikanisches Schiff handelte.“ 22

In Washington überwachte der stellvertretende Verteidigungsminister Cyrus Vance die Bemühungen des Pentagons, den vollständigen Bericht des Gerichts in einer freigegebenen Zusammenfassung zusammenzufassen, die der Presse zugänglich gemacht werden konnte. Auch dies musste die israelische Version der Ereignisse abstützen und durfte keine weiteren Fragen aufwerfen.

Die offensichtlichen Bemühungen von Vances Büro, Israel vor den möglichen Auswirkungen der Öffentlichkeitsarbeit zu schützen, verärgerten hochrangige Marineoffiziere.

CNO [Chef der Marineoperationen – der Chef der US-Marine] McDonald veröffentlichte, nachdem er den für die Öffentlichkeit vorbereiteten Entwurf gelesen hatte, ein wütendes handschriftliches Memo darüber. „Ich denke, dass vieles davon belanglos ist und mir das Gefühl gibt, dass wir unser Bestes geben, um die Angreifer zu entschuldigen“, schrieb McDonald.

„Wäre ich ein Elternteil eines Verstorbenen, würde mich diese Freisprechung wütend machen. Ich selbst stimme ihm nicht zu.“ 23

Ebenso geriet Vance mit NSA-Direktor Carter wegen der Liberty aneinander und befahl ihm, „den Mund zu halten“, eine Forderung, die hochrangige Geheimdienstmitarbeiter wie NSA-Stabschef Gerard Burke wütend machte.

„Niemand hatte den geringsten Zweifel daran, dass die Israelis es absichtlich begangen hatten“, sagte Burke später.

„Ich war nich wütender wegen der Vertuschung – wenn das möglich ist – als wegen des Vorfalls selbst, weil ich von Anfang an keinen Zweifel daran hatte, dass sie es getan hatten.“ Das war kein Geheimnis. “Das einzige Rätsel für mich bestand darin, warum die Sache vertuscht wurde” 24

 

*** Vielleicht, weil die Juden die Politik, Medienlandschaft, Finanz und Wirtschaft der Vereinigten Staaten vollständig beherrschen?

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„Eine schöne Tünche“

Die US-Führer hatten gehofft, dass Israel die Angreifer bestrafen würde, so wie sowohl Dean Rusk als auch der israelische Botschafter Harman gefordert hatten.

Im August erfuhren US-Beamte jedoch, dass der mit der Untersuchung des Angriffs beauftragte israelische Richter stattdessen alle entlastet hatte. Der Angriff auf die Liberty, der an einem klaren Nachmittag in internationalen Gewässern etwa eine Stunde lang stattgefunden hatte, war der heftigste Angriff auf ein US-Marineschiff seit dem Zweiten Weltkrieg –doch der israelische Untersuchungsrichter konnte keine Beweise für ein Fehlverhalten, keine Fahrlässigkeit oder einen Verstoß gegen die Militärordnung finden.

US-Beamte kritisierten diese Entscheidung. „Eine schöne Schönfärberei für eine Gruppe ignoranter, dummer und unfähiger XXX“, schrieb Tordella in einem handschriftlichen Memo und ersetzte dabei den Buchstaben X durch einen Schimpfwort. „Wenn die Angreifer keine Hebräer gewesen wären, hätte es einen ziemlichen Aufruhr gegeben.“ 25

Tordellas Memo spiegelte die von vielen in Washington anerkannte Sonderbehandlung wider, die Israel nach dem Angriff zuteil wurde. Das Versäumnis, irgendjemanden zu tadeln, hinterließ bei vielen anhaltenden Unmut, darunter auch bei Admiral Horacio Rivero, dem stellvertretenden Chef der Marineoperationen, der später nach seiner prominentesten Erinnerung an die Liberty gefragt wurde:

„Meine Wut und Frustration darüber, dass wir die Angreifer nicht bestraft haben.“ 26

Das Bemühen der Regierung, die Sache mit der Liberty herunterzuspielen, wirkte sich auch auf die Preisverleihung im Juni 1968 aus.

Der Kapitän der Liberty, Commander William McGonagle, wurde für die Medal of Honor [wie oben gesagt, die allerhöchste Tapferkeitsmedaille der Vereinigten Staaten; viele bekommen ihn nach dem Heldentode]  nominiert, eine Auszeichnung, die üblicherweise vom Präsidenten, der ja der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte ist, im Weißen Haus verliehen.

McGonagle hatte aber dieses Glück nicht. Der hochrangige Militärberater des Präsidenten, James Cross, forderte Johnson dringend auf, McGonagle dievMedaille nicht persönlich zu überreichen und dafür zu sorgen, dass das Weiße Haus keine Pressemitteilung dafūr herauszugeben.

***JdN Auf der linken Seite ist Major Cross der US-Luftwaffe zu sehen, der schließlich zum Brigadegeneral befördert wurde … Captain McGonagle erhielt sein MOH auf dem Washington Navy Yard [wo ich als Marine diente], und es wurde ihm vom Marinemubister verliehen, nicht vom Präsidenten.

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„Aufgrund der Art und Sensibilität dieser Militãrauszeichnungen empfehlen Verteidigungs- und Außenministerialbeamte, die Übergabe der Medaile dem Verteidigungsministerium überzuantworten und raten dem Weißen Hause ,keine Pressemitteilung zur Verleihung herauszugeben.“ 27

Im Jahr 1968 zahlte Israel 3,3 Millionen Dollar an die Familien der getöteten Männer. Ein Jahr später zahlte Israel 3,5 Millionen Dollar an die verletzten Männer. Israel weigerte sich daraufhin, die 7,6 Millionen Dollar für den Verlust des Schiffes zu bezahlen, und bot einmal heimlich die symbolische Summe von 100.000 Dollar an.

Die Verhandlungen zogen sich bis 1980 hin — zu diesem Zeitpunkt beliefen sich die Rechnung plus Zinsen auf mehr als 17 Millionen US-Dollar. Unter Androhung einer Untersuchung durch den Kongress einigten sich Israel und die USA auf die israelische Auszahlung von 6 Millionen US-Dollar in drei jährlichen Raten. Die Vereinigten Staaten akzeptierten.

Selbst jetzt, ein halbes Jahrhundert später, sind der Angriff auf die Liberty und der Umgang unserer Regierung mit der Angelegenheit immer noch ein sehr schmerzhafter Teil des Lebens vieler Menschen – darunter auch von Chris Armstrong, dem Sohn des rangzweiten Offiziers der Liberty, Philip Armstrong, der an diesem Nachmittag getötet wurde .

Der damals dreijährige Chris erhielt 52.000 Dollar für den Verlust seines Vaters. „Damit konnte ich meine College-Ausbildung finanzieren, aber sonst nicht viel“, sagte er. „Ich würde alles zurückgeben und noch mehr. Meine emotionalen Narben von diesem Vorfall liegen sehr tief.“ 28

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1. Michael E. Ruane, „An Ambushed Crew Salutes His Captain“, The Washington Post, 10. April 1999.

2. Thomas E. Ricks, „Gab es in Annapolis während des Besuchs des israelischen Botschafters akademische Freiheit?“ Foreign Policy, 23. Januar 2012, http://ricks.beta.dev.foreignpolicy.com/posts/2012/01/23/the_chairman_of_the_joint_chiefs_on_how_to_win_arguments_and_also_on_wbyeats.

3. Thomas Brooks, Interview mit dem Autor, 21. Februar 2007.

4. Lucius Battle, Interview-Outtake, Dokumentarfilm Dead in the Water, Christopher Mitchell, Regisseur, Source Films für BBC, 2002.

5. Patrick O’Malley, Interview mit dem Autor, 26. November 2007.

6. „1968 – American Jewry and Israel“, undatiert, Box 141, National Security File, Country File, Israel, Lyndon B. Johnson Library, Austin, TX (im Folgenden LBJL).

7. Louis W. Tordella, Memorandum for the Record, 8. Juni 1967, National Security Agency (im Folgenden NSA).

8. Sitzungsprotokoll des Sonderausschusses des Nationalen Sicherheitsrates, 9. Juni 1967, Kasten 19, Nationale Sicherheitsakte, Historien des Nationalen Sicherheitsrates, Krise im Nahen Osten, LBJL.

9. Dean Rusk, undatierte mündliche Überlieferung mit Richard Geary Rusk und Thomas J. Schoenbaum, Richard B. Russell Library for Political Research and Studies, University of Georgia.

10. Marshall S. Carter, Oral History mit Robert D. Farley, 3. Oktober 1988, NSA. Richard Helms, mündliche Überlieferung mit Robert M. Hathaway, 8. November 1984, Central Intelligence Agency (im Folgenden CIA). Thomas Hughes, Interview mit dem Autor, 26. April 2007.

11. Jerome King Jr., Interview mit dem Autor, 6. Februar 2008.

12. Transkripte des Angriffs stammen von Ahron Bregman, Israel’s Wars: A History Since 1947 (New York: Routledge, 2002), 88–90; und Arieh O’Sullivan, „Liberty Revisited: The Attack“, Jerusalem Post, 4. Juni 2004, Seite 20.

13. Attack on the Liberty, Regie Rex Bloomstein, Thames Television, 1987.

14. Avraham Harman, Telegramm 305 an das Außenministerium, 19. Juni 1969, 4079/HZ-26, Israel State Archives (im Folgenden ISA).

15. Dean Rusk, Brief an Avraham Harman, 10. Juni 1967, Box 107 (2 von 2), National Security File, Country File, Middle East, LBJL.

16. Ephraim Evron, Telegramm 156 an das Außenministerium, 11. Juni 1967, 4079/HZ-26, ISA.

17. Dan Patir, Telegramm 115 an das Außenministerium, 11. Juli 1967, 4079/HZ-26, ISA.

18. Dan Patir, Telegramm 163 an das Außenministerium, 11. Juni 1967, 4079/HZ-26, ISA.

19. Ephraim Evron, Telegramm 156 an das Außenministerium, ISA.

20. Nicholas Katzenbach, Interview mit dem Autor, 19. April 2007.

21. Autoreninterviews mit Lloyd Painter (13. April 2008), Mac Watson (23. April 2008) und John Scott (13. April 2008).

22. Ward Boston Jr., eidesstattliche Erklärung, 8. Januar 2004, eine Kopie davon wurde vom Abgeordneten John Conyers aus Michigan in das Kongressprotokoll eingefügt, 11. Oktober 2004.

23. David L. McDonald’s Kommentare/Empfohlene Änderungen zur Liberty Press Release, 22. Juni 1967, Box 112, Immediate Office-Dateien des CNO, Naval History and Heritage Command, Washington Navy Yard.

24. Gerard Burke, Interview mit dem Autor, 4. Oktober 2007.

25. Louis W. Tordella, handschriftliche Notiz, 26. August 1967, NSA.

26. Horacio Rivero Jr., Fragen und Antworten mit Joseph F. Bouchard, 10. März 1988.

27. Jim Cross, Memo an Lyndon Johnson, 15. Mai 1968, Box 17, Zentraldateien des Weißen Hauses, Medals-Awards, LBJL.

28. Chris Armstrong, E-Mail an den Autor, 18. Juli 2009.

 

James M. Scott ist der Autor von  Target Tokyo  (WW Norton, 2015), das 2016 Finalist des Pulitzer-Preises für Geschichte war. Er ist außerdem Autor von  „The War Below“  (Simon & Shuster, 2013) und „  The Attack on the Liberty“ (Simon & Shuster, 2009), das von Proceedings  zu einem der 20 bemerkenswerten Marinebücher des Jahres 2009 ernannt wurde   und den Rear Admiral Samuel Eliot gewann Morison Award für herausragende Leistungen in der Marineliteratur. Scotts Vater, John Scott, war Fähnrich und Schadenskontrolloffizier der US-Marine und diente während des Angriffs an Bord der Liberty . Für seine Taten an diesem Tag erhielt er den Silver Star.

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